Nutzen der Tiefenpsychologischen Behandlung

 

Unser Handeln und unsere Verhaltensweisen werden nur zu einem kleinen Teil von unserem „bewussten“ Ich erzeugt.

Der überwiegende Teil unserer Interaktionen unterliegt nicht der Kontrolle des Bewusstseins.

 

Besonders wenn Konflikte wiederholt auftreten und wir scheinbar immer wieder in dieselbe „Falle“ tappen,

lohnt sich ein tieferer Blick.

 

Denn viele unserer Verhaltensweisen werden uns in frühester Kindheit antrainiert und das Unterbewusstsein speichert sie als funktionierende Strategie ab.

 

Was Freud, Jung und Adler ahnten und zur Grundlage ihrer Forschung machten, bestätigt jetzt die Wissenschaft, denn im Stirnhirn konnte ein Bereich markiert werden, der die These des Unterbewusstseins oder des Über-Ichs stützt.

 

Warum ist die frühkindliche Prägung so tiefgreifend?

 

Das Kleinkind ist abhängig von der Zuwendung und Aufmerksamkeit seiner Eltern und lernt daher zuerst, was es zu tun hat, um diese Aufmerksamkeit herzustellen. Ist die Strategie erfolgreich wird sich das Kind immer desselben Mechanismus bedienen, um zu bekommen was es braucht.

 

Wird das Kind älter und kann sich mit Worten ausdrücken, verfeinert sich dieses Verhalten zwar, aber entscheidend ist das Feedback der Bezugspersonen.

Allgemeine Phrasen wie: „ Ein Junge weint nicht“, oder „sei schön artig, dann …..“ oder „tanz nicht aus der Reihe“ und „warte bis du dran bist“ prägen stark, sodass wir uns unbewusst auch später im Erwachsenenalter daran orientieren.  

 

Ein Beispiel aus meiner Praxis

Frau S. berichtete mir, dass sie sich stark überlastet fühle und schnell zur Ruhe kommen wolle, denn vor einiger Zeit fiel sie schon komplett aus, da damals Burn out diagnostiziert wurde.

 

Nun ein dreiviertel Jahr später stellte sich bei ihr die Befürchtung ein, wieder in diesen Zustand zu geraten.

Sie berichtete mir von ihrer Familie, die sich ebenfalls sorgten und ihr versuchte so viel wie möglich im Haushalt zu helfen und trotzdem gelang es ihr nicht, sich nach Feierabend zu entspannen.

 

Auch waren ihr Autogenes Training und andere Entspannungsübungen bekannt, sie wäre aber zu unruhig dafür.

Obwohl sie bereits wieder unter starken Rückenschmerzen litt, wollte sie sich nicht schon wieder krankschreiben lassen.

 

In der Hypnosesitzung bat ich sie, mir eine Situation zu nennen an die sie sich erinnere, in der sie sich zum ersten Mal überfordert gefühlt hat. Diese Situation zeigte sie als Kind und wurde zu ihrem Marker.

 

Daher untersuchten wir diese Situation und wie es zu diesem Gefühl gekommen war.

 

Bevor wir diese Situation analysierten, half ich ihr eine sichere Beobachterposition einzunehmen, die es ihr erlaubte, sich der Situation zu nähern, ohne auch gefühlsmäßig beteiligt sein zu müssen. Während der Imagination bot ich ihr mehrere Lösungswege an, wie sie sich verhalten könne, wenn wir diese Geschichte neu erzählen.

So entschloss sie sich in der erlebten Situation Hilfe zu holen, ohne darüber ein schlechtes Gewissen zu entwickeln.

Deshalb konnten wir die belastende  Erinnerung neu interpretieren mit Strategien, die für sie als Kind nicht greifbar waren, aber als Erwachsene völlig logisch erscheinen.

Später erinnerte sie den oft gebrauchten Satz ihrer Mutter: „Jammer nicht, du schaffst das auch alleine.“

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